Neues Angebot in Drewitz: Schuldnerberatung für GEWOBA-Mieter

Laut dem Ende September dieses Jahres herausgegegeben Überschuldungseport 2011 des Instituts für Finanzdienstleistungen (iff) hat sich die Höhe der Einzelverschuldung privater Haushalte in 2011 bundesweit zwar etwas reduziert, aber die Anzahl der Überschuldungen insgesamt ist auf eine Rekordhöhe gestiegen.

Das Problem der Überschuldung trifft auch Mieter der GEWOBA Wohnungsverwaltungsgesellschaft Potsdam mbH. Die Kundenbetreuer der GEWOBA versuchen den Betroffenen im Rahmen ihrer Möglichkeiten aus dieser Situation zu helfen. Seit November 2004 ergänzt die GEWOBA ihre Mietschuldenberatung mit einem zusätzlichen Angebot durch eine Schuldnerberatung, die von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) an zwei Standorten durchgeführt wird. Ab dieser Woche hat die GEWOBA den Service der Mietschuldnerberatung ausgebaut. In den Räumen des Projektladens im Stadtteil Drewitz in der Konrad-Wolf-Allee 27 wird ab sofort jeden Montag von 14:00-17:00 Uhr von den AWO-Mitarbeitern eine kostenlose Schuldnerberatung angeboten.

Weiterhin können sich Mieter der GEWOBA jeden Mittwoch von 14:00-18:00 Uhr in den Räumen der Arbeiterwohlfahrt, Ambulante Wohnhilfe, Jägerstraße 36 sowie im Schlaatz in den Räumen des Vereins Soziale Stadt Potsdam, Falkenhorst 14 dienstags in der Zeit von 10:00-14:00 Uhr beraten lassen. Das Angebot für GEWOBA-Mieter in der Jägerstraße besteht seit November 2004, das im Schlaatz seit November 2007. Die Beratung ist an allen drei Standorten kostenlos, vertraulich und eine Terminvereinbarung ist nicht nötig.

Die Schuldnerberatung ist in den letzten Jahren erfolgreich gewesen. Gab es 2005 (inklusive Rückstände aus Ratenzahlungen und Betriebskostennachzahlungen noch fast 1,37 Millionen Euro Mietrückstande, das entsprach 1,7 % der Jahresbruttomieten, waren es in 2010 nur noch 0,74 Millionen Euro (0,8 % der Jahresbruttomiete).

"Für uns ist die Schuldnerberatung ein Teil unseres umfassenden sozialen Engagements für Potsdam", sagte die Bereichsleiterin Immobilienbewirtschaftung der GEWOBA, Elvira Götze-Albrecht, anlässlich der Vorstellung des neuen Angebots. "Dazu gehört u.a. die Kooperation mit dem Verein Soziale Stadt Potsdam oder auch unser Einsatz für die Verminderung des Energieverbrauchs in den von der GEWOBA verwalteten 17.000 Wohnungen", ergänzte Götze-Albrecht.

"Für die Kooperation mit der AWO bei der Schuldnerberatung gibt es für die GEWOBA eine Reihe von Gründen, denn häufig sind Mietrückstände nur ein Teil des Problems und die aufgelaufenen Schulden umfangreicher", erläuterte Götze-Albrecht. Die Schuldnerberatung soll die finanzielle Handlungsfähigkeit der Betroffenen wieder herstellen, damit eine regelmäßige Mietzahlung wieder gewährleistet ist und die aufgelaufenen Mietschulden gesenkt werden können.

Durch die weiterhin hohe Zahl der überschuldeten Haushalte gibt es bei anderen öffentlichen Schuldnerberatungsstellen oft lange Wartezeiten. Diese lange Wartezeit ist vielen Mietern aufgrund Ihrer prekären finanziellen Situation nicht zuzumuten. Oftmals sind Mietschulden nur "die Spitze des Eisberges". Unter dem "Eisberg" verbirgt sich in vielen Fällen eine massive Überschuldung mit entsprechenden Problemen (Kontopfändung, Zwangsvollstreckungen, persönliche Probleme). Durch die Kooperation mit einer Schuldnerberatung ist bei akutem Handlungsbedarf eine kurzfristige Schuldnerberatung gewährleistet.

Bei der Arbeiterwohlfahrt werden die Mieter durch einen qualifizierten und ausgebildeten Schuldnerberater kostenlos beraten. Auch können sich die Berater der Arbeiterwohlfahrt intensiver mit den Problemen des Betroffenen auseinander setzen, als ein Kundenbetreuer der GEWOBA dazu in der Lage ist. Seit Bestehen der ergänzenden Schuldnerberatung im November 2004 wurden 722 direkte Beratungen (515 am Standort Jägerstraße 36, 207 am Standort Falkenhorst 14) im Gespräch durch die Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt durchgeführt. Hinzu kommen mehr als 250 telefonische Beratungen oder Kurzberatungen. Alleine diese Zahlen zeigen wie notwendig diese Angebote für Mieter in prekären finanziellen Situationen sind.

Selbst für Mietschuldner, die diese Angebote nicht wahrnehmen, und bei denen aufgrund hoher Mietschulden Räumungen anstehen, bietet die GEWOBA Beratung und Hilfe durch einen externen Partner an. Die dortige Mitarbeiterin versucht, den Mietern aus der akuten Not zu helfen, damit sie nicht auf der Straße landen. So war es den Mitarbeitern der GEWOBA und AWO im vergangenen Jahr möglich, von den insgesamt 73 angesetzten Zwangsräumungsterminen 39 zu verhindern. Letztendlich wurden nur 34 Räumungen durchgeführt.

Projektaden Drewitz

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